Teddy Iborra Wicksteed

Teddy Iborra Wicksteed

Art Director

21. April 2016

Barcelona

Teddy Iborra Wicksteed, Sohn einer englischen Ex-Ballerina des Royal Ballet in London und eines spanischen Restaurateurs und Unternehmers, hat mit seinen 30 Jahren bereits zahlreiche Lebens- und Arbeitserfahrungen gesammelt. Diese Erlebnisse sind es, die ihn seinen eigenen Weg gehen ließen, immer darauf bedacht, etwas Eigenes auf organische Art und Weise zu schaffen. Teddy ist ruhelos, fast etwas zappelig, und wenn er spricht, kommt er schnell von einem Gedanken zum nächsten. Nicht ohne Grund ist er in verschiedenen Disziplinen zu Hause: Fotografie, Grafikdesign und Editing. In seiner Position als Art Director des Metal Magazine verbindet er seine Talente in einem künstlerischen Gesamtprodukt. Keine Frage – als interdisziplinärer Fotokünstler weiß Teddy, was er will und schafft es nicht nur beruflich, sondern auch in seinem Alltag, jeden Aspekt in Einklang zu bringen. Diese Rationalität mischt sich mit einer starken Intuition. Dadurch trifft er immer wieder den Nagel auf den Kopf – sei es hinter dem Objektiv einer Kamera oder bei der Entscheidungsfindung als Art Director. Teddy hat uns einen Blick in sein Zuhause werfen lassen und uns die Türen zu seinem Studio in einem modernen Gebäude im Paseo de Gracia in Barcelona geöffnet.

“Am Ende des Tages sind Fotografie und Grafikdesign beides Werkzeuge, die ich nutze, um mich in der Art Direction auszudrücken.”

Deine Arbeit ist stark interdisziplinär geprägt. War das eine bewusste Entscheidung?

Nein, das entstand organisch. Man könnte sagen, dass ich sehr früh realisiert habe, dass Grafikdesign kein richtiges Business ist. Das begriff ich schon im dritten oder vierten Semester meines Studiums. Mir gefiel das Ganze zwar, aber mir fehlte der Zugang zum Technologie-Thema. Programme wie Dreamweaver oder Flash, damit konnte ich nichts anfangen. Die Wörter Grafik und Design passten in meinen Augen noch nie zusammen: Alles ist Design, alles ist grafisch. Paul Rand sagte einmal, dass Design in Wirklichkeit Kunst und visuelle Kommunikation sei, also reine Komposition. Um also zum Thema zurückzukommen: Bei mir entstand alles irgendwie organisch und ich war mir durchaus bewusst, dass Grafikdesign ein hervorragendes Werkzeug ist, um egal was visuell auszudrücken und zu kommunizieren.

Vom Grafikdesign kamst du zum Editing. Wie verlief dieser Wechsel?

Das letzte Studienjahr verbrachte ich in Zürich, wo ich enorm viel lernte. Als ich dann zusammen mit dem Fotografen Nacho Alegre zurück nach Barcelona ging landete ich beim Folch Studio. Sie hatten mich kontaktiert, um zu sehen, wie ich arbeite. So fing ich dort an, ohne mein Abschlussprojekt an der Uni je eingereicht zu haben. Zu der Zeit habe ich begeistert viel in Kunstbüchern und Magazinen gestöbert. Im Sommer habe ich dann endlich auch mein Studium beenden können.

Wie kamst du zur Fotografie?

Viele Designer, die in einem Studio arbeiten, kennen diesen Moment: Für ein Honorar gibst du all deine kreative Energie einem Auftraggeber. Dann kommt der Tag, an dem du denkst: Verdammt! Das sind alles schon sehr eigene Sachen, die ich hier produziere. Ich hatte immer eine Kamera dabei. Bei Folch Studio habe ich Fotos und Arbeiten für die Website produziert. Manchmal gab es Projekte mit sehr kleinem Budget und dann habe ich einfach zur Studiokamera gegriffen und auch die Fotos gemacht, so kam ich in einen gewissen Rhythmus. Dann ging ich fürs Studium an die IEFC (Instituto de Estudios Fotográficos de Catalunya), weil ich mich dort vor allem mit der Schwarz-Weiß-Fotografie beschäftigen wollte. Ich wollte selbst Fotos entwickeln und mit Vergrößerungsapparaten arbeiten. Hier ist dann meine Faszination für die Fotografie erst richtig aufgeblüht. Zu der Zeit war ich auch viel in der Dunkelkammer. Der Moment, in dem du Situationen vor dir siehst und dann die Kamera nutzt, um diese Situationen zu kreieren – das ist der Moment, in dem Fotografie wirklich großartig ist. Ich glaube zu fotografieren ist ein bisschen wie Gitarre zu spielen. Du kennst das Resultat eigentlich schon bevor du abdrückst. Das ist Instinkt, das ist dein angehäuftes Wissen über diese Kunst.

Dann folgte Art Direction – wie kam es dazu?

Am Ende des Tages sind Fotografie und Grafikdesign beides Werkzeuge, die ich nutze, um mich in der Art Direction auszudrücken.

“Mir gefällt der Gedanke von USM, das Leben nicht komplizierter zu machen, als es ist.”

Ist Art Direction deinem Verständnis nach mehr Kunst oder mehr Strategie?

Ich bin da ehrlich gesagt ziemlich rational. In meiner Arbeit in verschiedenen Studios saßen wir häufig ewig an Präsentationen, um Kunden eine Buchidee zu verkaufen. Wir haben gemerkt, dass man an dem Punkt schon ziemlich genau wissen muss, was eigentlich das Endziel sein soll. In Meetings beim Metal Magazine hatte ich manchmal nicht mal einen Computer dabei, sondern nur ein gedrucktes Magazin. Wir haben die Dinge immer direkt angewendet, haben manchmal erste Konzeptideen direkt drucken lassen. Du umgehst damit viele Probleme und der Kunde sieht unmittelbar, was das Endprodukt sein könnte. Ja, vielleicht ist das meine Strategie.

Deine Arbeit zeigt ein klares und eigenes Verständnis von Schönheit. Beeinflusst dich deine ästhetische Vision auch in deinem Alltag?

Ja das stimmt, ich bin da etwas streng. Mich stören Dinge, die nicht überlegt sind, oder die ich als hässlich empfinde. Aber das ist ja eine endlose Debatte. Ich erinnere mich an einen Professor aus Zürich, den ich sehr schätze, der uns immer dazu aufforderte, das Gute, das Schlechte, das Schöne und alle möglichen Kombinationen dazwischen zu definieren: Sag mir etwas, das schön und schlecht ist! Finde etwas Hässliches und zugleich Gutes! Was ist hässlich und schlecht? Wenn du dann versuchst, solche Dinge zu definieren, merkst du, wie schwierig das eigentlich ist und wie schnell du bei deinen sehr persönlichen, subjektiven Empfindungen landest. Wir alle wählen ständig: Kaufe ich mir diese Hose oder die andere, diese oder jene Schuhe? Jeder hat ja seine eigene ästhetische Vision, aber ich glaube, ich persönlich habe einen sehr geschlossenen Filter.

Kannst du dich mit der Philosophie von USM identifizieren?

Ja, mir gefällt der Gedanke von USM, das Leben nicht komplizierter zu machen, als es ist. Bei USM geht es ganz klar darum, dir den Alltag zu erleichtern. Das System ist super – das Konzept, immer umbauen und weiter anbauen zu können.

Welche Kriterien muss ein Objekt erfüllen, das du dir für deine Wohnung oder dein Studio zulegst?

Das Allererste ist Funktionalität. Ich bin kein großer Konsummensch. Ich kaufe mir Dinge eigentlich nur, wenn ich sie wirklich brauche und dann informiere ich mich bis ins letzte Detail. Wenn ich kann, dann kaufe ich mir das Objekt, wenn nicht, dann versuche ich es gebraucht zu finden oder ich leihe es mir (lacht).

“Ich bin kein großer Konsummensch. Ich kaufe mir Dinge eigentlich nur, wenn ich sie wirklich brauche und dann informiere ich mich bis ins letzte Detail.”

Warum USM?

USM ist aus der Schweiz und ich liebe die Schweiz, ich habe dort gelebt. Alles Institutionelle dort ist von USM: Du gehst zu einem kleinen Bahnhof irgendwo in den Bergen von Niessen, und der Typ, der dir das Ticket verkauft, sitzt hinter einem Schalter von USM. Und ganz ehrlich, wenn du Büromöbel brauchst, um deine Sachen schön und praktisch aufzubewahren, dann hast du entweder ein hübsches, altes Möbelstück oder du kaufst etwas von USM. Das ist dann einfach die beste Wahl. Mir jetzt ein antikes Stück von Domènech i Montaner zu kaufen, damit am Ende keiner meiner Ordner da rein passt, wäre ja absurd. Ich brauche hundertprozentige Funktionalität, ein Design, so neutral wie möglich und von bester Qualität. Das habe ich bei USM gefunden.

Wenn du wählen müsstest, was würdest du bevorzugen: Funktionalität oder Schönheit?

Auf jeden Fall Funktionalität! Denn Funktionalität ist meine Definition von Schönheit.

Danke, dass du uns die Türen zu deinem zu Hause und deinem Studio geöffnet hast und danke für deine Zeit.

Dieses Porträt hat das internationale Interviewmagazin Freunde von Freunden produziert. Dort sind noch weitere Informationen zu Teddys Person und seiner Arbeit zu finden.

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