Ana Strumpf

Ana Strumpf

Illustratorin & Designerin

27. Februar 2015

São Paolo

In Ana Strumpfs weitläufigem Apartment in São Paolos ruhigem Viertel Higienópolis ist für jeden Geschmack etwas dabei. Die Illustratorin, Interior- und Produktdesignerin hat es am Liebsten, wenn die unterschiedlichsten Stile in einem Raum aufeinandertreffen. Im Wohnzimmer reiht sich das klassische USM Sideboard neben einen aus recycelten Materialien hergestellten Stuhl – Anas eigener Entwurf. Vielfalt ist nicht nur das Motto in Anas Wohnung, sondern auch in ihrem Leben.

Ana und ihr Mann haben zwischenzeitlich in New York gelebt, dort hat Ana ihre zwei Jungs, Max und Noah, zur Welt gebracht.

Ana, deine Illustrationen erinnern an Pop Art, du verwendest vorgefundenes Material und hauchst ihm neues Leben ein. Warum wirken deine Arbeiten so optimistisch und verspielt?

Die Idee, etwas neu zu beleben, zu überdenken, neu zusammen zu stellen ist ein leitendes Motiv meiner gesamten Arbeit. Ich hatte früher einen Laden, in dem ich die alten Stoffe aus der Fabrik meiner Eltern recycelt und zu Taschen und Kissen weiter verarbeitet oder Möbel damit bezogen habe.

Jetzt mache ich im Prinzip dasselbe, nur dass ich fertige Modemagazin-Cover verwende und die mit der Hand nach illustriere. Ich möchte die ohnehin schon wunderschönen Cover gar nicht verschönern.

Ich möchte mich bewusst von dem Original abheben, das zeugt auch vom notwendigen Respekt vor der Arbeit der Kollegen, deren Material ich verwende. Und das Ergebnis sieht bei mir sehr verspielt und farbenfroh aus. Ich denke, das ist auch die einzige Art, wie ich das hin bekomme. Ich denke im Übrigen auch nicht so viel darüber nach, sondern mache einfach.

Welche Künstler beeinflussen dich?

Meine Eltern haben mich schon seitdem ich klein bin an Kunst herangeführt. Matisse war immer der Lieblingskünstler meiner Mutter. Meine Mutter wiederum beeinflusst meine Arbeit stark, manchmal arbeiten wir auch zusammen, insbesondere beim Interior Design. Matisse gefällt mir wegen der Farben, der kühnen Muster, der Proportionen besonders gut. Er ist auf jeden Fall eine Referenz, die immer wieder in meiner eigenen Arbeit auftaucht, sei es beim Interior Design oder den Illustrationen.

Ana liebt es bunt, aber das USM Sideboard gefiel ihr in schwarz am Besten.

“Das Sideboard ist vielleicht mein seriösestes Möbelstück und verkörpert gleichzeitig grenzenlose Vielfalt. Es ist für mich kein No-Go, ein USM Sideboard mit einem peruanischen Teppich zu kombinieren.”

Apropros Farben und kühne Muster. Kommen wir auf dein fantastisches Apartment zu sprechen. Du magst Kontraste?

Ich liebe es, Kontraste zu setzen! Die Vintagemöbel mit den neuen zu kombinieren, die romantischen mit den industriellen, Pop mit Klassischem, das Minimalistische mit dem Kühnen. Ich finde Häuser, die stringent eingerichtet sind, ziemlich langweilig.

USM ist in seiner Geradlinigkeit großartig, um mit Kontrasten zu spielen und ein Unternehmen, dessen Konzept ich sehr bewundere – genau so wie das Design. Ich habe lange überlegt, ob ich ein rotes oder gelbes USM Sideboard für uns auswähle. Am Ende habe ich mich doch für ein schwarzes entschieden. Ich habe einige rustikale Möbel und sehr viel Selbstgemachtes, meine Einrichtung ist schon so farbenfroh, deshalb gefiel mir die neutrale Variante am besten.

Wie stellst du deine Möbel zusammen?

Alles was ich besitze, hat eine Geschichte und erinnert mich an meine Reisen. Unser schwarzes USM Sideboard verbinde ich immer mit New York. Ich liebe mein Leben in Brasilien, aber ich würde keine Minute zögern, nach New York zurückzugehen. In den vier Jahren dort habe ich so viel gelernt.

Ich bin ein Großstadtmensch durch und durch. Nur am Wochenende fahre ich manchmal auf die kleine Ranch meiner Eltern, um meine Batterien aufzuladen. Ich bin in São Paolo geboren, die Stadt war mein Nest. New York hat mich gezwungen, mir ganz alleine eine Karriere und einen Freundeskreis aufzubauen. Sogar meine zwei Kinder wurden dort geboren – ich werde immer eine ganz besondere Verbindung zu der Stadt haben.

Das Sideboard kam in einem bedeutenden Moment zu mir: Ich habe es kurz vor unserer Rückkehr nach Sao Paolo gekauft und vom Einrichtungshaus direkt mit unserem Container nach Brasilien verschiffen lassen. Es erinnert mich an diese Momente des Abschieds.

Wie bist du auf USM aufmerksam geworden?

USM kannte ich aus tollen New Yorker Lofts und Workspaces, wo es immer sehr schick aussah. Gerade deswegen wollte ich die Möbel in einem ganz anderen Umfeld ausprobieren. Mit den USM Möbeln kann man das machen, weil sie so vielseitig sind. Es gibt sie in allen Farben und sie machen in jedem Zimmer eine gute Figur. Unser schwarzes USM Sideboard ist vielleicht mein seriösestes Möbelstück, es verkörpert gleichzeitig grenzenlose Vielfalt. Ich habe es mit einem peruanischen Teppich kombiniert. Das ergibt einen wundervollen Mix von clean und folkloristisch.

Was bewahrst du in eurem USM Sideboard auf?

Mein Ehemann Dennison Ramalho ist Regisseur. Er interessiert sich für Horrorfilme. Die meisten unserer DVDs sind seine, die bewahren wir in dem Sideboard auf. Ist euch die gelbe Wand im Eingangsbereich aufgefallen? Sie ist mit lauter Horrorfilm-Postern dekoriert. Das ist nicht unbedingt mein Lieblingsgenre. Aber mein Ehemann und ich, wir sind ein weiteres Beispiel dafür, wie ich Kontraste in mein Leben bringe. Ein ziemlich gutes Beispiel, übrigens.

Meine Zwillinge Max und Noah lieben es, mit dem USM Möbel zu spielen. Sie finden es super, dass sie sich auf dem Metall spiegeln und schalten so gern den Fernseher, der darauf steht, an und aus. Am Anfang habe ich befürchtet, dass sie das Möbel ruinieren könnten, aber jetzt sorge ich mich nicht mehr darum. Schließlich können die das ab, sind sie doch dafür gemacht, ein Leben lang zu halten, nicht wahr?

Du hast erwähnt, dass die USM Möbel insbesondere in New Yorker Künstler- und Designkreisen sehr beliebt sind. Wie sieht das in São Paolo aus?

In New York setzen die Leute USM Möbel sehr lässig und gekonnt in Szene. Gerade habe ich für eine Kundin in Brasilien viele tolle USM Möbel erstanden. Wir haben für ihre Wohnung ein großes gelbes Lowboard gewählt – das macht sich dort hervorragend. Und hat auch für großes Interesse bei ihren Besuchern gesorgt.

Was hat sich beruflich für dich in New York verändert?

2010 hat mein Ehemann ein Stipendium für ein Film-Masterprogramm an der Columbia University bekommen und ich bin mit ihm gegangen. In New York fing ich an, professionell als Interior Designerin zu arbeiten, weil viele brasilianische Bekannte, die in New York Immobilien gekauft oder gemietet hatten, auf mich zugekommen sind. Anfangs dachte ich, ‘Du bist doch eigentlich gar keine richtige Interior Designerin.’ In Sao Paolo hatte ich sechs Jahre lang ein Mode- und Designgeschäft. Aber Interior Design war schon immer Teil meines Lebens. Es läuft so gut, dass ich mittlerweile auch in São Paolo Wohnungen einrichte.

Ana hat einen ästhetischen Blick auf alles: Was als Kritzelei auf Magazincovern anfing, konnte sie erst neulich in der Gallerie einer Freundin ausstellen.

Wie unterscheidet sich das kulturelle Treiben in New York von dem in São Paolo?

Beide Städte sind extrem kreativ. In New York weiß man damit professionell umzugehen, während in São Paolo noch vieles aus dem Moment heraus entsteht. Beide Arbeitsweisen zu erleben, war sehr wertvoll für mich. Es freut mich zu sehen, dass die kreative Szene in São Paolo wächst, aber manchmal vermisse ich den reibungslosen Ablauf, den ich aus New York kenne.

Zum Beispiel hinkt Brasilien in Sachen Infrastruktur noch stark hinterher. Mit zwei kleinen Kindern bin ich auf ein Auto angewiesen, aber der Verkehr ist die Hölle und die öffentlichen Verkehrsmittel lassen stark zu wünschen übrig. Manchmal fühle ich mich dadurch eingeschränkt, in New York war das ein ganz neues Gefühl von Freiheit. Am meisten vermisse ich die gelassene Stimmung auf der Straße, die Menschen, die beleuchteten Schaufenster.

Wovon lässt du dich jetzt inspirieren?

Da gibt es nichts Bestimmtes. Manchmal trifft mich eine Idee völlig unvorbereitet. Neulich saß ich lange an einem Projekt und suchte bereits drei Nächte lang verzweifelt nach einem Ansatz. Während ich meine Kinder ins Bett brachte, kam mir plötzlich die Idee und innerhalb von wenigen Sekunden hatte ich alles im Kopf. So ist das manchmal.

“Ich bin ein Großstadtmensch. Auf den Straßen von New York habe ich eine ganz neue Form von Freiheit kennengelernt.”

Danke Ana, für deine Zeit und das nette Gespräch in deiner einzigartigen Wohnung!

Dieses Porträt hat das internationale Interviewmagazin Freunde von Freunden produziert. Dort erzählt Ana noch mehr über ihr Leben und kreatives Arbeiten in New York und São Paolo.

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