Michael Haefliger

Michael Haefliger

Intendant, Lucerne Festival

10. Dezember 2015

Luzern

Seit 16 Jahren arbeitet Michael Haefliger als Intendant des renommierten Lucerne Festivals mit den bekanntesten und talentiertesten Musikern und Orchestern der Welt. In seiner bisherigen Zeit als künstlerischer Leiter gründete er mit Claudio Abbado ein eigenes Festival-Orchester sowie mit Pierre Boulez eine Akademie und setzt sich fortwährend für die Förderung des Nachwuchses ein. Mit innovativen Ideen will er zudem ein neues Publikum ansprechen und für die klassischen Konzerte im von Jean Nouvel entworfenen KKL Luzern begeistern. Ein Projekt, das Michael Haefliger besonders am Herzen liegt, brachte ihn mit dem Architekten Arata Isozaki und dem Künstler Anish Kapoor zusammen: Gemeinsam entwickelten sie mit „Ark Nova“ die weltweit erste mobile Konzerthalle. Seit Beginn seiner Intendanz befindet sich Michael Haefligers Büro unweit des KKL in Luzern, wo er sich in einem Altbau mit den zeitgenössischen USM Möbeln eingerichtet hat. Hier empfängt er zum Gespräch und führt uns später auch in seine Wohnung mit Blick auf den Vierwaldstättersee.

Michael, dein Büro befindet sich im Herzen von Luzern und bietet eine wunderbare Aussicht auf die umliegenden Straßen und sogar auf die Alpen. Genießt du es nach all den Jahren noch immer, hier zu arbeiten?

Auf jeden Fall. Das Lucerne Festival hat diese Räumlichkeiten vor etwa 25 Jahren bezogen und einige der Räume wurden damals noch von einer Arztpraxis belegt. Die Atmosphäre hier ist sehr angenehm und mir gefällt mein Büro besonders gut. Ich habe es gleich 1999 bezogen, als ich zum Intendanten berufen wurde. Stuckatur und Radiatoren sind noch im Originalzustand und der Erker sowie die vielen Fenster tragen das Ihrige zum Charakter des Raumes bei. Und was die Aussicht angeht: Die sehe ich zwar von meinem Schreibtisch aus nicht, aber ich freue mich, dass meine Gäste sie vom Sofa aus genießen können.

Wie war der erste Eindruck, als du eingezogen bist?

Es stand ein sperriger Schrank hier drin, der musste gleich weichen. Es gab dafür schon einige USM Möbel meines Vorgängers und wir haben uns noch mehr für die Einrichtung aller Büros ausgesucht. Ich finde, sie passen ideal, denn alles was diese Räume brauchen sind ein paar schlanke und dezente Stücke, die einen subtilen Kontrast zum Altbau schaffen.

Michael schätzt an seinen USM Haller Möbeln besonders den Kontrast zum Altbau, in dem sich das Büro befindet.

Was bewahrst du in den USM Haller Regalen und Sideboards alles auf?

Vor allem Unterlagen und Ordner. Die japanische Uhr war ein Geschenk. Ich wollte sie jemand anderem im Büro überlassen, doch der Vorschlag fand keinen Anklang. Es hieß, sie sei zu kitschig. Nun steht sie noch hier. Das Modellflugzeug war ein Präsent der SWISS, einer unserer Sponsoren. Ich interessiere mich schon länger für die Luftfahrt und das ist auch ein Grund, wieso ich das Modell hier behalte. Oft stelle ich Objekte irgendwo hin ohne mir große Gedanken darüber zu machen und mit der Zeit erhalten sie eine ganz neue Bedeutung.

Hast du schon immer eher reduzierte Möbelstücke bevorzugt?

Ja, das habe ich. Meine Mutter war als Architektin und Designerin tätig und hatte diesbezüglich einen gewissen Einfluss auf meinen Sinn für Ästhetik. Ihre Devise lautete: „Weniger ist mehr“. Sie sagte sogar, dass man einem Raum möglichst sein Eigenleben lassen sollte und sie setzte dies selbst entsprechend strikt in der Einrichtung um. Ein Teil dieser Einstellung hat sich sicherlich auf mich und mein Leben übertragen.

Hast du ähnliche Präferenzen, wenn es um Musik geht?

Bei der Musik wie auch im Design fühle ich mich gleichzeitig zum Minimalismus und der Avantgarde hingezogen. Wenn ich am Programm für das Lucerne Festival arbeite, versuche ich deshalb die Gratwanderung zwischen Traditionellem und Zeitgenössischem zu schaffen.

Hörst du im Büro oft Musik?

Nicht wirklich, ich habe hier vor allem Meetings. Musik höre ich in meiner Wohnung, die ganz in der Nähe in Hergiswil liegt und wohin wir gleich fahren. Ich habe einen großen Fernseher gekauft und schaue mir darauf zur Recherche viele Klassik-Konzerte an.

Worauf achtest du dann beim Schauen dieser Konzerte?

Es gehört zu meinem Job, mir Konzerte anzuhören und auf technische sowie klangliche Qualitäten zu achten. Und darauf, wie werk- und textgetreu sie sind. Dabei versuche ich Themen und Ideen für das Programm künftiger Festivals herauszuarbeiten.

Wir befinden uns mittlerweile in deiner Wohnung in Hergiswil. Empfängst du hier oft Gäste?

Ja, denn ich bin für das Festival etwa drei bis vier Monate im Jahr auf Reisen. Wenn ich hier bin, lade ich deshalb gerne Freunde oder Kollegen zum Abendessen ein. Wir sitzen dann am großen Holztisch im Wohnzimmer. Es ist hell hier und bietet einen wunderschönen Ausblick auf den Vierwaldstättersee.

“Bei der Musik wie auch im Design fühle ich mich gleichzeitig zum Minimalismus und der Avantgarde hingezogen.”

Wie fand die Musik in dein Leben?

Mein Vater war ein berühmter Konzertsänger, der Tenor Ernst Haefliger, und wir hörten zu Hause sehr viel Musik. Auch Konzerte haben wir häufig besucht. Ich begann mit sechs Jahren dann Geige zu spielen und habe später an der Juilliard School of Music in New York studiert.

Deine Mutter hat dich also in Aspekten der Architektur beeinflusst und dein Vater in solchen der Musik. Beim Projekt „Ark Nova“ konntest du beides verbinden. Erzähl uns darüber.

Nach dem Tsunami, der 2011 Japan so heftig getroffen hat, kam mir die Idee einer aufblasbaren und mobilen Konzerthalle. Ich bin damit auf den japanischen Architekten Arata Isozaki und den britisch-indischen Künstler Anish Kapoor zugegangen und gemeinsam haben wir die „Ark Nova“ entwickelt. In den vergangenen drei Jahren haben wir sie in Japan installiert und darin Konzerte veranstaltet. Zurzeit denken wir über die nächsten Orte nach, an denen wir sie aufstellen möchten. Das Projekt hat viel Arbeit bedeutet und meine Freude darüber ist heute umso größer.

Was ist dein Hauptbestreben als Intendant des Lucerne Festivals?

Das ist einfach formuliert, auch wenn es eine große Aufgabe bedeutet: Ich möchte Menschen aus allen Lebenslagen für klassische Musik begeistern und dass sie sich von ihr emotional berühren lassen.

“Ich möchte Menschen aus allen Lebenslagen für klassische Musik begeistern.”

Michael, vielen Dank für deine Einsichten sowie die Einladung in dein Büro und deine Wohnung.

Dieses Porträt hat das internationale Interviewmagazin Freunde von Freunden produziert. Noch mehr USM Möbel für das Büro und das eigene Zuhause finden sich hier.