Daniel Klußmann

Daniel Klußmann

Rechtsanwalt, Kraske Melcher Rechtsanwaltsgesellschaft

20. Mai 2014

München

Rechtsanwalt Daniel Klußmann ist ein Grenzgänger zwischen dem europäischen und dem asiatischen Kontinent. Hoch über den Dächern Münchens wohnt er mit seiner Frau Minmin Peng und seiner sechsjährigen Tochter in einer Altbauwohnung im eleganten Stadtteil Bogenhausen. Daneben ist Shanghai, Minmins Heimatstadt, ein weiterer wichtiger Aufenthaltsort für die Familie. Ein Gespräch über das Leben zwischen Alltag und Reisen, die Vereinbarkeit von Gegensätzen und seine Vorliebe für Vintage Möbel.

Sie wohnen mit Ihrer Familie in der Prinzregentenstraße, einer der Prachtboulevards in München. Wie kommt man an solch eine Wohnung?

Reiner Zufall. Innenarchitektin Julia von Werz wohnte davor in dieser Wohnung und fand, dass wir die richtigen Nachfolger seien. Wir haben von ihr viele Einrichtungsgegenstände übernommen. Bei all dem Reisewahnsinn, den wir erleben, bietet mir dieses Zuhause in München eine gewisse Beständigkeit, die ich sehr schätze.

Sie sprechen Ihre vielen Reisen an. Wo sind Sie überall unterwegs?

Wir verbringen nur die Hälfte des Jahres in München. Ich arbeite jede zweite Woche in Berlin. Meine Frau, die als Designerin das Modelabel “Shanghai Standard” führt, kommt aus Shanghai und aus diesem Grund sind wir häufig in China. Seit unsere Tochter in München zur Schule geht, sind wir jedoch mit unseren Reisen nicht mehr ganz so flexibel.

Daniel Klußmann in seiner Wohnung in der Prinzregentenstraße in München. Das Foto der Skyline Shanghais hinter ihm stammt von Rainer Spitzenberger, einem befreundeten Fotografen der Familie. Ihm gefällt daran der freie Blick aufs Wasser, der ihm in München fehlt.

Die Innenarchitektin Julia von Werz wohnte zuvor in der Wohnung. Daniel Klußmann und seine Frau Minmin Peng haben viele Einrichtungsgegenstände übernommen.

In Ihrem Esszimmer hängt ein beeindruckendes Foto der Skyline von Shanghai. Was hat es damit auf sich?

Das Foto hat Rainer Spitzenberger, ein befreundeter Fotograf, gemacht. Er arbeitete in einem Loft, in dem es kein Fenster zur Flussseite gab. Er machte deshalb diese Aufnahme mit dem Ausblick, den ein Fenster ermöglichen würde. Als er umzog, habe ich ihm dieses Foto abgekauft.

Was gefällt Ihnen an dieser Aussicht?

Der fantastische, freie Blick aufs Wasser. Das fehlt mir in München mit seiner kleinen Isar. Natürlich können die chinesischen Flüsse in puncto Sauberkeit nicht mithalten, aber auf den Wasserflächen in Shanghai herrscht diese besondere Ruhe. Das ist ein bemerkenswerter Kontrast zu dem allgemeinen Krach und Lärm und zivilisatorischen Wahnsinn der Stadt.

Daniel Klußmanns Frau meditiert morgens oft vor den Buddhastatuen. Das Ritual hilft Minmin Peng, in den Tag zu starten und den Moment ganz bewusst zu genießen.

München und Berlin – Fallen Ihnen Unterschiede zwischen diesen Städten auf?

Anders als in München ändert sich in Berlin jede Woche etwas. Speziell auf dem Immobiliensektor, mit dem ich durch meine Tätigkeit als Anwalt viel zu tun habe, wird dies deutlich. Ich berate Fonds, die oft in Immobilien investiert haben. In Berlin wird an allen Ecken gebaut und renoviert. München ist im Gegensatz dazu eine Zuckerbäckerstadt mit sehr wenigen Baulücken.

Was schätzen Sie an München?

München ist ein Stück Heimat, vor allem für unsere Tochter. Sie ist ja die Einzige in unserer Familie, die ein bisschen Bayerisch spricht. Wir lieben es, die Natur direkt vor der Haustür zu haben. Außerdem leben unsere engsten Freunde hier. Zudem wollten meine Kanzleikollegen und ich einen gemeinsamen Stützpunkt haben, einen Ort, an dem sich unsere Familien wohlfühlen. Ich konnte die Stadt bereits während meines Jurastudiums entdecken, nachdem ich von Heidelberg nach München gezogen bin.

Neben all den Reisen, die das Paar antritt, bietet ihnen ihr Zuhause in München eine gewisse Beständigkeit, die sie sehr schätzen.

Wollten Sie von jeher Jurist werden?

Nein. Als ich noch zur Schule ging, lernte ich mit 16 Jahren Thomas Rempen von der Werbeagentur “Rempen und Partner” kennen. Er meinte, dass ich mich bei ihm melden solle, sobald ich mein Abitur in der Tasche hätte. So kam es, dass ich eine Zeit lang als Texter und Journalist gearbeitet habe.

Was hat Sie daran gereizt?

Das Plakative. Ich habe in der Agentur gelernt, konzentriert zu arbeiten und zu texten. Diese Fähigkeiten kamen mir später bei meiner Tätigkeit als Anwalt zugute. Anfangs fand ich das Entwerfen von Kommunikationsstrategien absolut interessant. Aber irgendwann habe ich gemerkt, dass ich etwas anderes machen möchte. So habe ich mich 1992 für mein Jurastudium entschieden.

Dank seiner Agenturerfahrung hat Daniel Klußmann gelernt, konzentriert zu arbeiten und zu texten. Diese Fähigkeiten kommen ihm heute bei seiner Tätigkeit als Anwalt zugute.

Waren Sie schon als Kind viel im Ausland unterwegs?

Ja. Ich habe ein deutsch-französisches Gymnasium besucht, und als Teenager zwei Jahre in Paris verbracht. Dort ging es richtig streng zu, das war kein großer Spaß. Frankreich habe ich erst später lieben gelernt. Auch war ich mit meinem Großvater mütterlicherseits, dem TV-Journalisten Thilo Koch, der während der Kennedy-Ära USA-Korrespondent der ARD war, häufig auf Reisen. Vermutlich kommt daher mein Fernweh. Er sagte immer, dass ich mit jedem Reisetag in meinem Leben mehr lernen würde als durch mehrere Monate Arbeit.

Wo stammen Sie ursprünglich her?

Ich bin in Freiburg aufgewachsen. Die Stadt ist sehr schön, aber irgendwann auch langweilig. Es gibt keinen Flughafen und das wäre für meine Arbeit von großem Nachteil.

Daniel Klußmann reist oft mit seiner Familie nach Shanghai, der Heimatstadt seiner Frau. Die enge Verbindung zu Asien spiegelt sich auch in der Wohnungseinrichtung und in zahlreichen Dekorationsartikeln wider.

Stichwort Fliegen – Sie reisen besonders häufig nach Shanghai. Was fasziniert Sie an der Stadt?

Grundsätzlich ist natürlich über meine Frau eine starke Verbindung mit dieser Stadt vorhanden. An Shanghai liebe ich diese unglaubliche Historie. Wenn ich dort bin, schaue ich mir immer die alten Viertel, wie etwa das ehemalige French Concession, an. Leider werden viele alte Quartiere immer mehr gentrifiziert. Früher bin ich auch mit den Fähren, die Tausende von Wanderarbeitern nutzen, in die Arbeiterviertel gefahren. Ich finde an China auch spannend, dass es ein viel intensiveres Familienleben als in Deutschland gibt. Die asiatischen Familien leben auf engstem Raum miteinander.

“Ich glaube, es gibt wenige Menschen, die sich den Luxus nehmen, ihre Sportsachen in USM Möbelstücken unterzubringen, aber ich mache das sehr gerne.”

“Manchmal stehen auf unserem USM Möbelstück Aktenkörbe oder Kinderspielsachen oder die Ablageflächen sind komplett leer. Ich mag die vielen Variationsmöglichkeiten.”

Daniel Klußmanns Einrichtung lebt von dem Kontrast klarer Linien und Flexibilität.

Asien lässt sich auch in Ihrem Wohnzimmer finden. Dort steht ein Altar mit zwei Buddhafiguren. Nutzen Sie diesen selbst?

Nein, aber meine Frau meditiert hier oft. Für sie ist das ein Ritual, um in den Tag zu starten und den Moment ganz bewusst zu genießen. Wenn meine Tochter sich etwas wünscht, zündet sie eine Kerze vor dem Altar an.

Haben Sie ein Lieblingsmöbelstück?

Ja, einen Eames Chair, den ich von meinem Großvater geerbt habe. Ich habe nur die Armlehnen modernisiert. Der Stuhl ist die schönste Erinnerung an meinen Großvater und an die mit ihm unternommenen Reisen.

In Ihrer Wohnung hier im obersten Stockwerk eines Altbaus ist es auch sehr ruhig. Die Einrichtung ist ein interessanter Mix aus Tradition und Moderne. Was mögen Sie daran?

Den Gegensatz aus klaren Linien und Flexibilität. Wir haben alte Stücke in unserem Esszimmer, wie beispielsweise einen Koffer von Louis Vuitton aus dem Jahre 1890. Unser Esstisch von Julia von Werz mit seiner prägnanten Holzoberfläche steht neben einem USM Regal. Diese Mischung aus geschwungenem Holz und geradliniger Funktionalität finde ich großartig. Das USM Möbel besitze ich bereits seit 1999 und bin damit schon häufig umgezogen. Die klaren Linien, die ja auch in meinem Job wichtig sind, mag ich. Sie beißen sich nicht mit einer gewissen Flexibilität, sondern harmonieren miteinander.

Was verstauen Sie noch in den USM Möbeln?

Im Flur und auf dem Dachboden stehen dunkle USM Möbel, in denen sich meine ganzen Sportutensilien befinden. Also alles, was ich für Skifahren, Fitness und Windsurfen brauche. Im Flur lehnt daran meistens noch mein Fahrrad, mit dem ich ins Büro fahre. Ich glaube, es gibt wenige Menschen, die sich den Luxus nehmen, ihre Sportsachen in USM Möbelstücken unterzubringen, aber ich mache das sehr gern.

Daniel Klußmanns Büro ist nur fünfzehn Minuten mit dem Rad von der Wohnung entfernt.

Gibt es bestimmte Arrangements?

Das variiert: Manchmal stehen auf unserem USM Möbelstück in unserem Esszimmer viele Aktenkörbe oder Kinderspielsachen unserer Tochter. Dann kann es wiederum passieren, dass die Ablagefläche komplett leer ist. Ich mag die vielen Variationsmöglichkeiten.

Wie kombinieren Sie USM Möbel mit anderen Designstücken?

In meinem Arbeitszimmer hier in der Wohnung ergänzen sie sich zum Beispiel mit dem Regalsystem von George Nelson. Dieses Regal ist bei uns immer ziemlich vollgepackt. Das entspricht unserem Wohnstil. Meine Frau archiviert dagegen im USM Möbel ihre Designstudien, Stoffmuster und Entwürfe.

Sie haben auch in Ihrem Büro USM Möbel.

Genau. Da ich im Büro wahnsinnig viel Zeit verbringe, habe ich es so eingerichtet, dass ich mich wohlfühle. Für mich existiert somit kein Unterschied zwischen Arbeits- und Privatwelt.

In Ihrem Büro dominiert der Eindruck edler Holzflächen.

Richtig, denn mein Schreibtisch und das USM Regal dahinter haben eine ähnliche Holzoberfläche. Das Regal ist vor vielen Jahren individuell von Susanne Scheerer gestaltet worden. So wirkt nicht nur das kühle Metall, sondern auch das warme Holz auf den Raum. Mit beiden Stücken bin ich aus dem ehemaligen Büro in der Maximilianstraße in mein Domizil in der Karlstraße umgezogen. Auf diesem Holz arbeite ich seit Jahren gern. Da ist es egal, dass es mittlerweile ein paar Kratzer hat. Das Schöne für mich ist, dass man die Stücke in dieser Form nicht kaufen kann. Durch die erhöhte Konstruktion des USM Regals wirkt die Silhouette leichter. Ich glaube, diese beiden Möbel werden mich mein Leben lang begleiten.

Haben Sie Vorlieben bei den Farben Ihrer USM Möbel?

Dahingehend mag ich es sehr klar: Schwarz und cremeweiß ist für mich die ideale Farbkombination.

Da Daniel Klußmann viel Zeit im Büro verbringt, hat er Wert darauf gelegt, es so einzurichten, dass er sich wohlfühlt. Für ihn existiert somit kein Unterschied zwischen Arbeits- und Privatwelt.

“Mein Schreibtisch und das USM Regal dahinter haben eine ähnliche Holzoberfläche. Ich glaube, diese beiden Möbel werden mich mein Leben lang begleiten.”

Reisen Sie beruflich auch zusammen mit Ihrer Frau?

Nein, denn wir müssen stets in unterschiedliche Länder reisen. Meine Frau ist für Shanghai Standard einmal im Monat in Italien. Ich würde ihr bei der dortigen hoch konzentrierten Produktion nur im Weg stehen. Dafür fehlt mir auch die Geduld.

Besteht für Sie ein Widerspruch zwischen Ihrer analytischen Arbeit als Anwalt und Ihrer Leidenschaft für Fotografie, Design und Kunst?

Nein, denn nur durch die Vereinbarung dieser Gegensätze kann ich leben. In einer rein rationalen Welt könnte ich nicht existieren.

Wir danken Daniel Klußmann, dass er uns Einblick in seine Wohnung und in sein Büro gewährt hat.

Dieses Porträt hat das internationale Interviewmagazin Freunde von Freunden produziert. Noch mehr USM Möbel für das Büro und das eigene Zuhause finden sich hier.